Fünf Stationen zur „Straße der Kinderrechte“ - 2005-2008
NÜRNBERG, STADTPARK
Künstler-Kreativ-Team Ursula Rössner/Jürgen Eckart
Die „Straße der Kinderrechte“ - ein Projekt der Kinderkomission der Stadt Nürnberg – hat das Ziel, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegten „Rechte des Kindes“ bekannter zu machen.
Die besondere Aufgabe, die uns als betreuendem Künstlerteam übertragen wurde, war die Entwicklung der einzelnen Stationen zusammen mit verschiedenen Kindergruppen des Horts Neue Hegelstraße. Dabei sollten die grundlegendsten Kinderrechte auf anschauliche Art und Weise dargestellt und spielerisch erfahrbar gemacht werden.
Gestaltet wurde ein Areal im Stadtpark Nürnberg, das eine Verbindung zwischen den beiden dort schon vorhandenen Kinderspielplätzen herstellt.
Die Ideen für die einzelnen Stationen wurden mit den Kindern zusammen erarbeitet. Die Motive wurden von Kindern entworfen und dann von uns künstlerisch und handwerklich in Form gebracht. Das einheitliche Farbkonzept gewährleistet eine harmonische Verknüpfung aller Stationen und Elemente.
Sämtliche Bemalungen und die Mosaikarbeiten wurden von uns (teilweise unter Einbeziehung der Kinder) ausgeführt.
In Zusammenarbeit u.a. mit NOA und dem Gartenbauamt der Stadt Nürnberg entstand so ein viel benützter Erlebnisparcours für kleine und große Besucher.
BUCHSTABENBAUM – DAS RECHT AUF PRIVATHEIT
An den 8 Ästen (max. Spannweite 4.30 m) hängen die beweglichen Lettern einer Geheimschrift.
Reihum und von oben nach unten gelesen ergibt sich ein Satz zum Thema „Kinderrechte“. Der Stamm des Buchstabenbaumes verrät die Übersetzung der Zeichen in Buchstaben und lädt dazu ein, den Inhalt des verschlüsselten Textes herauszufinden.
Den optischen Abschluss der Äste bilden fest montierte Metall-Figuren, Symbole für die Privatsphäre und kleine Geheimnisse.
An der Spitze des Baumes dreht sich ein Windspiel.
GLEICHHEITSFIGUREN – DAS RECHT AUF GLEICHHEIT
12 lebensgroße Holzfiguren – Silhouetten mit ausgesparten Gesichtern - laden zu Rollentausch und Rollenspiel ein. Indem die Kinder durch die kreisrunden Löcher schauen, können sie verschiedene Identitäten annehmen: Eis-Prinzessin oder Skifahrer, Koch, Hexe, Reiterin oder Feuerwehrmann, Maler, Vertreter, Tierärztin, Designerin, Putzfrau und Polizist.
SCHILDKRÖTE (TRINKWASSERBRUNNEN) – DAS RECHT AUF GESUNDHEIT
Die ca. 3.50 m lange, besteigbare Schildkröte steht in einem Kiesbett (Fallschutz und Sickerbecken). Aus ihrem Maul fließt (in der warmen Jahreszeit) ein Trinkwasser-Strahl.
Den Panzer bildet ein wetterfestes Marmor-Mosaik (ca. 8.00 m²). Die Bildmotive symbolisieren eine gesunde Ernährung (Wasser; Obst und Gemüse), sowie eine intakte Umwelt (Delfin und Fische im Meer).
SPIELWEG – DAS RECHT AUF FREIZEIT UND SPIEL
Ein bereits bestehender asphaltierter Weg, der eine Verbindung von den Stationen der Straße der Kinderrechte zu dem daneben liegenden Spielplatz bildet, wurde mit einer Folge von Hüpf-Spielen („Himmel und Hölle“) bemalt.
Auf 33.00 m Länge (Breite: 2.20 m) fordern nacheinander ein Fisch, zwei Schlangen und zwei Sonnenräder, Schildkröte und Eidechse die Geschicklichkeit der kleinen (und großen) Passanten heraus.
AMPHITHEATER – DAS RECHT AUF FREIE MEINUNGSÄUSSERUNG UND TEILHABE
Ein halbkreisförmiges Amphitheater gibt Kindergruppen die Möglichkeit, sich wie in einem Parlament zu versammeln. Den zwei Sitz-Stufen aus Sandstein gegenüber steht die „Waage“. Schaufelweise können Argumente in Form von abgemessenen Mengen Kies „in die Waagschalen geworfen“ werden.
Auf diese Weise können die Kinder in Streitfällen ihre gegensätzlichen Meinungen im Wort-Sinne und deutlich sichtbar gegeneinander „abwägen“.
Ausführliche Informationen rund um die Inhalte und zur Entstehung der “Straße der Kinderrechte” finden sich auf der Website des Jugendamtes der Stadt Nürnberg.